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MENSCHEN

Eine Familie unter Strom

Das Ende des Verbrennermotors ist beschlossene
Sache; immer mehr Menschen steigen deshalb schon
jetzt um auf ein vollelektrisches, lokal emissionsfreies
Modell. Familie Budde aus Wuppertal hat den Schritt
gewagt – und wir schauen mal, wie es klappt.
Text: Torsten Wellmann
Foto: Marko Seifert

KONA Elektro EDITION 30+ Paket 100 kW (136 PS): Stromverbrauch kombiniert: 14,3 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 305 km; CO2-Emission kombiniert: 0g/km; CO2-Effizienzklasse: A+.1 KONA Elektro ADVANTAGE, 100 kW (136 PS). Stromverbrauch kombiniert 15,0 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 305 km. CO2-Emission: kombiniert 0 g/km; Effizienzklasse: A+.1 Stromverbrauch für den Hyundai IONIQ 5: kombiniert: 19,1-16,7 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 384-507 km; CO2-Emission kombiniert: 0 g/km; CO2-Effizienzklasse: A+++.1 Hier finden Sie alle WLTP-Verbrauchswerte.

Der erste Weg führt in die Garage. Und die ist fest in Hyundai-Hand: Denn dort stehen ein Hyundai KONA Elektro Advantage in Rot-metallic und ein Hyundai KONA Elektro Edition 30+ in Dark Knight-metallic, einem sehr dunklen Grau. Robert Budde und Natascha Klemm präsentieren nicht ohne Stolz ihre beiden kleinen vollelektrischen SUVs. Und da ist noch etwas – oder eben nicht: Es fehlt jener typische Geruch nach Benzin, der eigentlich jedem Auto anhaftet. Klar, ein Elektrofahrzeug kann diesen Geruch gar nicht haben – und doch ist es ungewohnt.

Überraschend: Keines der beiden Fahrzeuge steckt an der Steckdose. Muss man die Batterie nicht jedes Mal aufladen, wenn man auch nur in die Nähe einer Steckdose kommt? Reines Vorurteil, sagt Robert Budde: „Wenn ich täglich zur Arbeit fahre, muss ich den Wagen einmal pro Woche über Nacht laden. Wenn ich im Homeoffice bin und mit dem Auto nur ab und zu mal in den Baumarkt oder zum Einkaufen fahre, dann lade ich nur einmal im Monat.“ Und zwar tatsächlich an der Steckdose. Eine Wallbox hat Robert bereits beantragt, aber noch nicht installiert. Der normale Wechselstrom reicht aber durchaus, um die Batterien über Nacht wieder „aufzutanken“.

Vorab gründlich informieren

Der Entschluss, komplett auf Elektromotoren umzusteigen, reifte bei dem Paar aus Wuppertal Ende des Jahres 2020, als abzusehen war, dass die Energiepreise weiter steigen werden. „Da hieß es zunächst einmal, sich nach einer Alternative zum Verbrennermotor umzusehen“, erinnert sich der 52-jährige technische Redakteur. Die Familie machte sich die Entscheidung allerdings nicht leicht: Gasbetrieb war eine Möglichkeit, Wasserstoff eine zweite. Beide Ideen wurden jedoch wieder verworfen: „Die Gaspreise sind an die immer weiter steigenden Ölpreise gekoppelt, mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge sind in der Anschaffung zu teuer. Und da wir berufsbedingt zwei Fahrzeuge brauchten, war für uns der Elektro-Antrieb schließlich alternativlos.“ Die beiden schauten sich Testberichte an und verglichen das Preis-Leistungs-Verhältnis bei verschiedenen Marken. „Das war für uns komplettes Neuland: Was muss man investieren? Worauf muss man achten? Wie sind die Reichweiten? Wie schnell laden die Batterien?“

Portrait von einem Paar

KONA Elektro ADVANTAGE, 100 kW (136 PS). Stromverbrauch kombiniert 15,0 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 305 km. CO2-Emission: kombiniert 0 g/km; Effizienzklasse: A+.1 Hier finden Sie alle WLTP-Verbrauchswerte.

Zwei Personen im Auto

Die Wahl fiel schließlich auf Hyundai. „Es gab einfach nur einen Hersteller, bei dem uns die Fahrzeuge optisch gefielen und bei denen uns auch die technischen Aspekte vollends zusagten.“ Und gerade in die Technik arbeitete sich Robert, der sich schon von Berufs wegen mit Akku-Maschinen auskennt, schnell ein. Bei einem Händler in Hattingen besorgte man sich für einen Tag einen Testwagen – und der begeisterte die ganze Familie quasi aus dem Stand. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass die von Hyundai angegebenen Verbrauchswerte sehr nah am realistischen Verbrauch lagen. Für Natascha, die bei einem Essener Energieversorger arbeitet, war zudem vor allem die Reichweite wichtig: „Ich fahre jeden Tag 60 Kilometer nach Essen und 60 Kilometer zurück, und da war der Hyundai KONA unschlagbar.“

Die Begeisterung steckt an

Ohne Frage, Natascha fährt einen Wagen mit Langstreckenqualitäten: Die Batteriekapazität beträgt stattliche 64 Kilowattstunden, die Reichweite wird von Hyundai mit bis zu 484 Kilometern angegeben – und Natascha kann bestätigen, dass dies auch den Tatsachen entspricht. Zumindest bei normalen Temperaturen und wenn man im so genannten Eco-Modus unterwegs ist und auf den Bleifuß verzichtet. Im Winter, so die Erfahrungen der Familie, sinke die Reichweite um knapp 100 Kilometer, was verglichen mit anderen Anbietern jedoch immer noch viel ist: „Wir haben aber auch das Winterpaket, da laufen dann Sitz-, Lenkrad-, Frontscheiben- und Außenspiegelheizung. Außerdem nutzen wir oft die Möglichkeit, das Fahrzeug über die Bluelink-App vor Beginn der Fahrt aus der Ferne vorzuwärmen.“

Über das Internet stießen die Buddes schließlich auf einen Hyundai-Händler im Osten Deutschlands, der die gesuchten Modelle zum gewünschten Preis bieten konnte. Robert und Natascha ließen sich von Tochter Alina und Schwiegersohn Christos Kioutachialis zum Händler fahren. Und die, ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Wagen, fanden dort auch noch spontan ihr Traum-Modell. Per Zufall, mitten auf dem Hof des besagten Händlers: ein Hyundai IONIQ 5 DYNAMIQ. Und damit stand endgültig die ganze Familie unter Strom.

Geöffnete App auf einem Smartphone
Frau die an einem Hyundai KONA EV lehnt und auf dem Smatphone tippt

KONA Elektro ADVANTAGE, 100 kW (136 PS). Stromverbrauch kombiniert 15,0 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 305 km. CO2-Emission: kombiniert 0 g/km; Effizienzklasse: A+.1 Hier finden Sie alle Hier finden Sie alle WLTP-Verbrauchswerte.

Stromverbrauch für den Hyundai IONIQ 5: kombiniert: 19,1-16,7 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 384-507 km; CO2-Emission kombiniert: 0 g/km; CO2-Effizienzklasse: A+++.1 Hier finden Sie alle WLTP-Verbrauchswerte.

Das richtige Modell wählen

Bereut haben sie es nicht. Im Gegenteil: Wer in eines ihrer Fahrzeige steigt, auf den springt die Begeisterung für Elektro, der Spaß speziell an Hyundai schnell über. Also rein, den Start-Knopf gedrückt und – nichts. Wer noch nie ein Elektrofahrzeug ausprobiert hat, den fasziniert zunächst vor allem die Geräuschlosigkeit. Nur ein Blinken und Glitzern im Innenraum verrät, dass der Wagen startbereit ist. Wie von außen kommt der IONIQ übrigens auch innen modern bis futuristisch daher. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, den Buddes gefällt’s.

Für einen kurze Fahrt zu Demonstrationszwecken steigt die Familie heute in den KONA. Platz finden in dem 4,64 Meter langen und 1,89 Meter breiten Mini-SUV bis zu fünf Personen. Und dank einer Höhe von knapp 1,60 Metern geht es im Innenraum erfreulich luftig zu. Der erste Weg des Tages führt zum Supermarkt. Für Kunden sind die Ladesäulen auf dem Parkplatz kostenlos. Ein 20-minütiger Einkauf wird deshalb immer zum Laden genutzt. „Man weiß schnell, wie die Preise in der Umgebung sind“, sagt Christos. Zudem zeigt das Navi an, wo die nächsten Ladesäulen zu finden sind – und vor allem: wo die Schnellladesäulen stehen.

Weiter zum kleinen Familienausflug ins Grüne rund um Wuppertal. Robert betätigt sich nicht nur als Reiseleiter, sondern auch als Botschafter der Elektromobilität: Sämtliche Funktionen werden vorgeführt. Per Tastendruck kann man während der Fahrt beispielsweise zwischen vier Modi auswählen: Eco+, Eco, Normal und Sport. Im Stadtverkehr springt dem Elektro-SUV die Rekuperation zur Seite, die sich über Schaltwippen hinter dem Lenkrad in drei Stufen einstellen lässt. Dann hat man das Gefühl, als würden die Batterien ewig halten.

Lenkrad und Touchbedienungsfeld

Der Sport-Modus dagegen verkürzt die Reichweite, bietet aber deutlich mehr Fahrspaß, wenn gewünscht. Und wenn auf der Landstraße ein Traktor auftaucht oder auf der Autobahn ein Überholvorgang ansteht, dann: „Ein Druck aufs Knöpfchen, der Wagen ,schaltet‘ in den Sport-Modus und zieht zügig vorbei,“, erklärt Robert. Spricht’s und drückt. Aufs Knöpfchen und aufs Gas.

Überhaupt: Turboloch? Falscher Gang eingelegt? Christos: „Dinge der Unmöglichkeit bei einem einstufigen Getriebe.“ In 7,3 Sekunden beschleunigt der KONA mit seinen 64 kW, umgerechnet etwa 204 PS, aus dem Stand auf 100 km/h und drückt die Passagiere sanft, aber deutlich spürbar in die Rückenlehne.

Das Elektro-Fazit

Die ganze Familie ist sicher: Die kleinen Elektro-SUVs von Hyundai sind sowohl als Reise- als auch als Pendler-Autos perfekt. So führte die erste Urlaubsreise im vergangenen Jahr per IONIQ zu Verwandten nach Spanien an die Costa Brava. Strom tanken auf dem Weg dorthin? Kein Problem. „Natürlich muss man vor allem die Tankstopps vorher planen“, weiß Christos. „Aber dann ist eine Fahrt in den Urlaub wie Entschleunigung. Wenn man Pausen macht, dann nimmt man sich zehn Minuten mehr Zeit, als bei einem Tankstopp mit einem Verbrenner. Dann macht man die Scheiben sauber und trinkt noch einen Kaffee – und dann ist die Batterie in knapp 15 Minuten wieder aufgeladen. Damit dauert die Urlaubsfahrt dennoch kaum länger als mit einem Benziner, ist aber um einiges entspannter.“

Mann der ein Ladekabel mit einem Auto verbindet

Stromverbrauch für den Hyundai IONIQ 5: kombiniert: 19,1-16,7 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 384-507 km; CO2-Emission kombiniert: 0 g/km; CO2-Effizienzklasse: A+++.1 Hier finden Sie alle WLTP-Verbrauchswerte.

Auf alles gefasst sein

Tankkarten mehrerer Anbieter sollte man allerdings schon im Portemonnaie haben, und auch mehrere Bezahl-Apps auf dem Handy bieten sich an – vor allem wegen der unterschiedlichen Preise an den Säulen. Ein Punkt, an den sich die Buddes erst gewöhnen mussten. Doch schnell wurden die kleinen Eigenheiten zur Gewohnheit. Etwa die Tatsache, dass man eine Batterie eben nicht bis zur letzten Sekunde fährt, sondern vorsichtshalber die vorletzte mögliche Ladesäule anfährt. Die letzte Säule könnte ja besetzt sein. Oder außer Betrieb.

Tatsächlich ist die Zeit des Lernens schnell vorbei gegangen. Ob innerhalb von Deutschland, nach Paris oder Spanien – die Familie ist viel unterwegs mit ihren Hyundais, und nie wurde es eng mit der Reichweite. An eine außergewöhnliche Situation erinnert sich Robert dennoch: Auf einer Raststätte im Spessart waren die passenden Ladesäulen defekt, für die einzige funktionierende hatte er weder Karte noch App. „Da gab es einen freundlichen Polestar-Fahrer aus den Niederlanden, der mir einfach seine Karte zur Verfügung gestellt hat. Ich habe mich dann mit Kaffee und Süßigkeiten für die ganze Familie bedankt.“ Eine Art von Solidarität, die Robert nachträglich noch einmal in seiner Entscheidung für ein Elektrofahrzeug bestärkt hat – ganz unabhängig von Optik und technischen Vorzügen seines Hyundais. Elektrofahrer halten eben zusammen.

Mann der in einem Auto sitzt

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1 Die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren ermittelt.