Wer kennt es nicht: mit den wechselnden Jahreszeiten steht auch ein Räderwechsel an. Von Winter- auf Sommerreifen, von Sommer- auf Winterreifen und im nächsten Jahr geht das Spiel von vorne los. Ganzjahresreifen versprechen einen Verzicht auf den zeit- und kostenfressenden Wechsel. Aber sind sie wirklich die bessere Alternative? Unser Besserwisser Dennis Holz hat die Antworten.
Inwiefern unterscheiden sich Sommer- und Winterreifen eigentlich?
Sommer- und Winterreifen sind grundsätzlich für ganz unterschiedliche Bedingungen ausgerichtet. Sommerreifen müssen in warmen und trockenen Temperaturen über sieben Grad Celsius bestehen, während Winterreifen Kälte, Schnee und Eis bei weniger als sieben Grad Celsius standhalten müssen. Dementsprechend bestehen Sommerreifen aus mehreren breiten Längsrillen mit geringer Profiltiefe. Winterreifen weisen ein gröberes Reifenprofil mit zahlreichen Lamellen, also feinen Einschnitten, auf. Zusätzlich ist die Gummimischung von Sommerreifen viel härter als von Winterreifen. All diese Eigenschaften der verschiedenen Reifen sorgen für eine gute Haftung sowohl im Winter als auch im Sommer.
Und wie verhalten sich dann Ganzjahresreifen?
Ganzjahresreifen vereinen aus beiden Welten möglichst viele Eigenschaften. Zum Beispiel weist das Reifenprofil bei Ganzjahresreifen sowohl Längsrillen als auch kleine Lamellen auf. So kann der Ganzjahresreifen in einem breiten Temperaturfenster von minus 30 bis plus 40 Grad Celsius benutzt werden. Trotzdem bleiben die Reifen ein Kompromiss und haben auch Nachteile: Im Sommer haben sie einen höheren Abrieb und verschleißen so schneller. Im Winter, vor allem bei starkem Schnee und Eis, haben sie keine optimale Traktion.
Für wen sind Ganzjahresreifen nun also geeignet?
Das hängt ganz von der individuellen Lebenssituation ab. Für Menschen, die sich viel in städtischen Gebieten bewegen, wo Straßen im Winter schnell geräumt werden und es im Sommer nicht ständig zu extremen Temperaturen über 40 Grad kommt, können Ganzjahresreifen durchaus geeignet sein. Der große Vorteil: Sie sparen so Kosten und Aufwand für den Reifenwechsel. Wer aber großen Witterungsunterschieden ausgesetzt ist und zum Beispiel im Winter auch gerne mal zum Urlaub ins Gebirge fährt, der sollte unbedingt zwischen Sommer- und Winterreifen wechseln, um eine optimale Sicherheit zu gewährleisten zu können. Übrigens kommt es bei der Wahl der richtigen Reifen nicht darauf an, die teuersten Reifen auszusuchen, sondern auf das optimale Preis-Leistungsverhältnis zu achten. Sie sollten sich immer fragen: Passen diese Reifen zu meinen individuellen Bedürfnissen und meinen täglichen Fahrverhältnissen? Dann finden Sie mit Sicherheit den perfekten Reifen für sich!